Trainiere Deine 5 Sinne

Komme mit diesen einfachen und wirkungsvollen Übungen ganz bei Dir an.

Die Hand-Methode

Bewusst wahrnehmen, wertfrei beobachten, keine Beurteilung des Wahrgenommenen,  keine unmittelbare Absicht!

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Grundübung

Im folgender Grundübung, auf die Du in Deinem Alltag immer wieder zurückgreifen kannst, wenn sie Dir zusagt (Du erinnerst Dich: Nichts muss, alles kann): 

Unsere fünf Sinne bilden jeweils die Tür zur Wahrnehmung. Mit der Hand-Methode öffnest Du diese fünf Sinnes-Türen ganz bewusst und richtest damit Deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt.

Ideale Voraussetzungen für mehr Achtsamkeit im Alltag!

 GRUNDÜBUNG: DIE HAND-METHODE

Diese Übung in Form einer Methode kannst Du  jederzeit nutzen, um von dem Autopilot-Modus in den Hier-und-Jetzt-Modus zu wechseln.

Hierbei wird jedem Finger ein Sinneskanal und der Handinnenfläche der aktuelle Gedankengang zugeordnet.

Der Handrücken dient als Erinnerung an die Wahrnehmung ohne Bewertung (1. Leitsatz: Wahrnehmen, annehmen und wertfrei akzeptieren!). 

Nehmen wir an, Du befindest Dich in einer Wartesituation (z. B. in einer Warteschlange im Supermarkt) und willst diese Zeit nutzen, um Dich mithilfe der Hand-Methode in Achtsamkeit zu üben. Gehe in Gedanken die 5 Finger der Reihe nach durch und halte jeweils kurz inne. Nehme also bewusst wahr:

1.   Hören

Beispielfragen zur Erfassung der Momentaufnahme:
Was höre ich genau jetzt? Welche Geräusche, Klänge und Töne in unmittelbarer Nähe, welche in der Ferne? Sind es viele Geräusche oder eher wenige? Welches ist das lauteste, das präsenteste, welches das leiseste?

2.   Sehen

Beispielfragen zur Erfassung der Momentaufnahme:
Was sehe ich, wenn ich nach unten/oben, seitlich, geradeaus blicke? Was ist neu, was ist mir noch nie aufgefallen? In Verbindung mit dem Gehörsinn: Was genau macht dieses Geräusch, wo kommt es her? Welche Farbe überwiegt in meinem Blickfeld? Was bewegt sich?

3.   Spüren/Fühlen

Beispielfragen zur Erfassung der Momentaufnahme:
Was spüre ich wo in/an meinem Körper? Wie nehme ich die Umgebungstemperatur wahr? Wie ist mein Atem? Wie/was fühle ich gerade (hier werden auch die Gefühle einbezogen)?

4.   Schmecken

Beispielfragen zur Erfassung der Momentaufnahme:
Was schmecke ich jetzt, mit meiner Zunge, im Mund? Habe ich einen eher süßen, salzigen, bitteren, sauren oder umami Geschmack im Mund? (Wenn Sie nichts schmecken, weil Sie vielleicht kürzlich nichts zu sich genommen haben, ist das natürlich auch in Ordnung. Nichts muss, alles kann!)

5.   Riechen

Beispielfragen zur Erfassung der Momentaufnahme:
Rieche ich genau jetzt etwas, wenn ja, was genau? Woher kommt der Duft? (Während wir durch Schmecken nur sehr wenige Geschmacksrichtungen wahrnehmen, gibt es unzählige Gerüche, die wir riechen können. Indem Sie schnüffeln wie ein Hund oder Kaninchen, nehmen Sie Gerüche intensiver wahr.)

Handinnenfläche:

Wo war ich gerade mit meinen Gedanken? Bei einem vergangenen Erlebnis, bei einem Ereignis in der Zukunft, ganz woanders? Oder vielleicht doch bei der aktuellen Tätigkeit?

Handrücken:

Der Handrücken soll Sie in diesem Moment nur daran erinnern, dass alles, was Sie wahrnehmen, ohne Bewertung erfolgen soll, gemäß dem eingangs genannten ersten Leitsatz: Wahrnehmen, annehmen, wertfrei akzeptieren!

Deine Hand-Methode zum Herunterladen

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Punktgenau zielen

Mit dieser Übung kannst Du Deine  Körperwahrnehmung verbessern, indem Du Berührungsstellen „erfühlst“.

Besitzt Du eine gute Körperwahrnehmung, dann wird  es Dir leichtfallen, punktgenau die jeweilige Stelle zu treffen.

Wenn Du das Ziel  häufig verfehlsr, dann ist das vermutlich ein Zeichen für eine verbesserungswürdige Wahrnehmung.

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Anleitung:

Für die Durchführung dieser Übung benötigst Du eine weitere Person.

  1. Schließe die Augen.
  2. Bitte die andere Person, Dich an einer beliebigen Stelle am Körper mit dem Finger anzutippen.
  3. Lasse dabei die Augen geschlossen und deute mit Deinem Finger möglichst genau auf die Berührungsstelle.
  4. Wiederhole diesen Vorgang mit weiteren Berührungsstellen.

Als Variante kann die Person Dich an zwei Stellen gleichzeitig antippen.

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Bewusstes essen durch achtsames kauen

Manche schlingen ihre Mahlzeit regelrecht hinunter. Zweimal, dreimal kauen und der Bissen landet im Magen. Zählst Du vielleicht selbst zu den „Schnellessern“?

Nun, auch beim Essen können Sie sich in Langsamkeit und damit in Achtsamkeit üben. Wie? Indem Sie lange und gründlich kauen. 

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Dieses mehrmalige Kauen fördert nicht nur das achtsame Essen und erhöht den Genuss, sondern hat weitere positive Nebeneffekte: Die Speichelbildung wird angeregt, was zu einer besseren Verdauung führt – nicht umsonst heißt es „Gut gekaut ist halb verdaut“ –, Du nimmst den Geschmack der Nahrung intensiver wahr, das Sättigungsgefühl tritt schneller ein. 

Entscheide Dich für eine Mahlzeit, bei der Du jeden Bissen mehrmals kauen – als Richtwert: ca. 30-mal.

Natürlich kommt es auch auf die Speise selbst und deren Konsistenz an. Weichere Nahrungsmittel werden weniger Kauvorgänge beanspruchen. Du musst auch nicht jede Kaubewegung zählen, was allerdings insbesondere anfangs hilfreich sein kann. Aber kaue jeden Bissen mindestens doppelt so lange wie gewohnt.

Natürlich brauchst Du nicht bei jedem Essen achtsames Kauen praktizieren. Du kannst auch erst mal bei einer Zwischenmahlzeit üben. Wie wär’s mit einem Apfel? Später könntest Du auch bei einer Hauptmahlzeit achtsam kauen.

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Schritt für Schritt

Wie sehr wir auf das Gehen angewiesen sind, merken wir in der Regel erst dann, wenn die Beine uns infolge einer Verletzung oder aufgrund des Alters nicht mehr zuverlässig tragen.

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Jeden Tag legen wir zahlreiche Schritte zurück, ohne dass uns das so recht bewusst ist, denn das Gehen ist ein automatischer Vorgang, dem wir oft zu wenig Beachtung schenken.

Bei dieser Übung geht es darum, Schritte bewusst zu gehen, um im bewussten Fühlen zu kommen.

Anleitung:

  1. Gehe drauflos – ob Du in einem Raum Deine „Runden drehst“ oder im Freien, spielt dabei keine Rolle.
  2. Lenke die Aufmerksamkeit auf Deine Schritte. Fühle den Schritttakt und nimm den Boden unter Deinen Füßen wahr.
  3. Versuche beim Gehen zuerst die Ferse und dann die Zehen vollständig auf den Boden zu drücken, um möglichst komplette Fußabdrücke zu hinterlassen.

Du wirst merken, dass dem Gehen ein harmonischer Rhythmus zugrunde liegt – und zwar ein persönlicher, denn jeder von uns verfügt über ein individuelles Gangmuster.

Variante:

Ändere Deine Gehtechnik und trete nur noch mit den Fersen auf, dann mit den Fußinnen- und Fußaußenkanten – hierbei ist allerdings Vorsicht geboten!

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Achtsame Gedanken

Gleich vorweg ein treffender Text:

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Im Folgenden einige Übungsvorschläge in Form von Tipps, mit denen Du den belastenden Gedanken die Macht nehmen kannst und dadurch den achtsamen Gedanken mehr Raum schenkst.

Wähle jene Tipps, die für Dich am besten funktionieren, die Dir guttun. Wende diese künftig jedes Mal an, sobald das kleine negative Plappermaul im Kopf wieder auftaucht:

  1. Belastende Gedanken und Gefühle können und werden immer wieder mal auftauchen. Das ist völlig ok. Versuche, diese Gedanken NICHT einfach zu unterdrücken, sondern sie zuzulassen, sie zu akzeptieren. Dadurch wird es Dir leichter gelingen, Dich von ihnen nicht überwältigen zu lassen. Siehe Dich mehr als BeobachterIn dieser Gedanken: „Aha, da sind sie ja wieder ...“

  1. Was Dir zudem helfen kann, wenn wieder dekonstruktive Selbstgespräche – nichts anderes sind diese negativen Gedanken – auftauchen: Sei Dir in solchen Situationen selbst ein guter Freund, der Dir Mut macht.

  1. Gestatte Dir sorgenvolle Zeiten. Wenn diese Gedanken wieder auftauchen, versuche, bewusst eine Zeitspanne festzulegen, in der Du sich ausgiebig diesen Gedanken widmest, sie zulassen.  Wenn Du die Möglichkeit hast, widme Dich nach dieser festgelegten Zeitspanne etwas, das Dich ablenkt, das Deine volle Aufmerksamkeit erfordert und/oder Ihnen Freude bereitet. 

  1. Reden/aussprechen tut gut und kann enorm befreiend wirken. Wenn Du über Deine Sorgen, über Deine unschönen Erlebnisse nicht mit anderen sprechen willst, kannst Du es auch in Selbstgesprächen so erzählen, als würdest Du es einem guten Freund oder einer Freundin erzählen. Auch das kann befreiend wirken.

  1. Bringe Deine belastenden Gedanken zu Papier. Dieser Schreibprozess wirkt reinigend und fördert eine klarere Sichtweise, was zu einer wohltuenden Entlastung beitragen kann. Die Gedanken und die damit verbundenen Gefühle werden zwar nicht ganz verschwinden, aber sich vielleicht doch auf ein erträglicheres Maß reduzieren, sodass Du diese besser verarbeiten können. Noch einen Vorteil hat dieses Niederschreiben: Du gewinnst dabei etwas Abstand und dadurch eine etwas objektivere Sichtweise. Und aus dieser Perspektive zeigen sich oft Wege, die sonst vielleicht verborgen bleiben.

  1. Es geht uns öfter schlecht aufgrund dessen, was wir DENKEN, und weniger aufgrund dessen, was tatsächlich IST. Gedanken sind keine Tatsachen! Das solltest Du Dir immer wieder vor Augen führen, wenn unangenehme, sorgenvolle Gedanken auftauchen. Wohl über 90 % der möglichen Ereignisse, über die wir uns Sorgen machen, treten NIE ein. 

Das heißt, dass uns diese Gedanken zu einem überwiegenden Teil nur Energie und Zeit kosten. Vielleicht kann Dir diese Erkenntnis helfen, Dich besser von sorgenvollen Gedanken zu distanzieren. Mark Twain hat es treffend auf den Punkt gebracht:

Ich bin ein alter Mann und ich habe viel Schreckliches erlebt, doch das meiste davon ist zum Glück nie eingetreten.

MARK TWAIN

Dass Gedanken keine Tatsachen sind, kann im weiteren Sinne auch bedeuten, dass wir uns von ihnen nicht täuschen und in weiterer Folge vereinnahmen lassen sollen. Das kann zu unbedachten Handlungen und daraus resultierenden unschönen Konsequenzen führen. 

Dazu eine Kurzgeschichte: 

Es war einmal ein Mann, der seine Axt nicht mehr fand. Trotz ausgiebiger Suche blieb sie verschwunden.

„Jemand muss sie gestohlen haben!“, ging es ihm durch den Kopf. Sein Verdacht fiel auf den Nachbarsjungen.

Er beobachtete den Jungen genau. Und tatsächlich verhielt sich dieser äußerst verdächtigt. Sein Gang entsprach dem eines Axtdiebes, sein ganzes Verhalten und wie er sprach – alles deutete darauf hin, dass er die Axt gestohlen hatte.

Schon wollte der Mann auf den Jungen zugehen und ihn auffordern, die gestohlene Axt herauszurücken. Da erblickte er die Axt unter dem Reisig in seinem Garten.

Als er am nächsten Tag dem Nachbarsjungen begegnete, fiel ihm auf, dass dieser weder einen verdächtigen Gang hatte noch sonst sein Verhalten auf einen Diebstahl schließen ließ.

Nach Laotse, chin. Philosoph, 3. od. 4. Jh. v. Chr.

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Abneigung wahrnehmen und wertefrei akzeptieren

Innere Abneigung zeigt sich immer dann, wenn Du etwas machst, siehst, hörst, …  – was in Dir ungute Emotionen und negative Gedanken auslöst. 

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Achte bewusst darauf, wie oft Du während des Tages eine Abneigung gegen etwas empfindest: Das kann eine allgemeine Unlust sein, ein Widerwille in Bezug auf eine Tätigkeit oder Antipathie gegenüber einer Person, der Du begegnest. 

Allein die Erkenntnis, wie oft die Abneigung sich nur während eines einzigen Tages in irgendeiner Form meldet, kann zu einem Umdenken führen. 

Was tun, wenn sich wieder eine Abneigung bemerkbar macht? Nun, auch in diesem Zusammenhang gilt: Wahrnehmen, die daraus resultierenden Gedanken und Emotionen annehmen und wertfrei akzeptieren.


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Wahrnehmungsübung: "Ohren anknipsen - Eulenblick"

Lerne Dich auf bestimmte Sinne zu fokussieren und komme dadurch in der Natur an

Bitte diese Übung höchstens eine Stunde machen. Dabei wird Dir diese Übung die Konzentration auf einen Sinn erleichtern, in der Natur anzukommen und Deinen Kopf auszuschalten.

Das Ertasten oder Riechen von Naturgegenständen ist ebenso möglich.

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Diese Übung eignet sich am Anfang eines jeden Naturaufenthaltes.

Sie ermöglicht es Dir, Dich mit dem Seh- und dem Hörsinn auf die Natur einzulassen.

Suche Dir einen Ort, an dem Du keinen Straßenlärm vernimmst.

Schließe Deine Augen, und richte Deine ganze Aufmerksamkeit auf Deine Ohren. Versuche alle Geräusche vor Dir wahrzunehmen. Konzentriere Dich dann auf die Geräusche in Deinem Rücken. Lenke Deine Wahrnehmung erst auf Deine rechte und dann auf Deine linke Seite.

Öffne anschließend bewusst Deine Augen, und versuche, sie auf einen Punkt zu fokussieren. Stelle dann den sogenannten Eulenblick ein, ein Weitblick, und versuche, in die Weite zu schauen und auch die Dinge außerhalb Deines normalen Blickfeldes wahrzunehmen. Wechsle ein paar Mal zwischen fokussiertem Blick und Eulenblick. Auf diese Weise kommst Du ganz in der Natur an und lässt den Alltag hinter Dir.

Diese Übung stammt aus dem Buch: Coaching-Raum Natur von Kerstin Peter

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